Tom Clancys OP-Center 4. Sprengsatz. by Clancy Tom & Pieczenik Steve

Tom Clancys OP-Center 4. Sprengsatz. by Clancy Tom & Pieczenik Steve

Autor:Clancy, Tom & Pieczenik, Steve [Clancy, Tom & Pieczenik, Steve]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783453146969
Google: 8FOfPQAACAAJ
Amazon: 3453146964
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 1995-01-01T23:00:00+00:00


27

Montag, 23 Uhr 27 – Kiryat Schemona/Israel Das ist besser, dachte Falah Shibli.

Der dunkelhäutige junge Mann stand vor der Spiegel-kommode seines Ein-Zimmer-Apartments und rückte seine rotweiß karierte kaffiyeh zurecht. Als die Kopfbedeckung ge-230

rade saß, bürstete er einige Fussel vom Kragen seiner hellgrünen Polizeiuniform.

Das ist viel, viel besser.

Nach sieben langen und harten Jahren in der Sayeret Ha’Druzim, Israels drusischer Aufklärungseinheit, genoß Falah die Veränderung. Er konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, wann er zuletzt eine saubere Uniform getragen hatte, bevor er zur örtlichen Polizeitruppe gestoßen war. An seiner dunkelgrünen Sayeret-Ha’Druzim-Uniform hatte meistens Dreck, Schweiß oder Blut geklebt. Manchmal war es sein eigenes Blut gewesen, aber meistens das Blut anderer. Und er hatte fast immer eine grüne Mütze oder einen grünen Helm getragen, so gut wie nie seine Stammeskopf-bedeckung. Wenn sein Kopf aus einem Schützengraben oder über eine Wand hervorgelugt hatte, war ihm das Risiko zu groß gewesen, von einem überängstlichen Israeli für einen Eindringling gehalten und erschossen zu werden.

Falah warf einen letzten, prüfenden Blick in den Spiegel.

Auf das Erbe seines Volkes war er ebenso stolz wie auf seine Wahlheimat. Er schaltete das Licht an der Kommode und den Ventilator auf dem Nachttisch aus und öffnete die Tür.

Die kühle Nachtluft war erfrischend. Als der 27jährige seinen Job bei der kleinen Polizeitruppe in dieser staubigen Stadt im Norden des Landes angetreten hatte, war er mit der Bitte vorstellig geworden, nachts den Verkehr regeln zu dürfen. Seine Arbeit bei der Sayeret Ha’Druzim hatte ihn, ganz abgesehen von der verdammten Hitze, so beansprucht, daß er eine Pause brauchte. Die in den Jahren ent-standene Bräune konnte ruhig etwas verblassen, dann würden auch die Falten um seine Augen herum nicht mehr so auffallen. Die alten Wunden sollten heilen – nicht nur die von Kugeln zerfetzten Muskeln, sondern auch die von end-losen Patrouillen noch immer verschwielten Füße und die vom Kriechen über scharfkantige Felsen und Dornen auf der Terroristenjagd geschundene Haut. Und nicht zuletzt seine Seele, die an der Verpflichtung, auf andere Drusen schießen zu müssen, fast zerbrochen war.

Diese Kibbuz-Stadt passierten nur sehr wenige Terrori-231



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